Die Schwierigkeit mit VAO und Open Data

Logo-VAODie Verkehrsauskunft Österreich wäre eine sehr gute Open Data Schnittstelle, die sämtliche Mobilitätsdaten auf einen Schlag zur Verfügung stellen könnte – warum tut sich hier also nichts?

Eine große Hürde ist das Geschäftsmodell der VAO: Die VAO ist eine GmbH, d.h. obwohl sie ursprünglich mit einem Großteil aus Steuermitteln finanziert wurde, muss sie sich im laufenden Betrieb selbst finanzieren. Die VAO bekommt die Daten sämtlicher Verkehrsverbünde in Österreich, eingespielt vom jeweiligen Verkehrsverbund. Die VAO veredelt diese Daten, stellt eine Infrastruktur zur Verfügung und die Verkehrsverbünde zahlen wiederum Betrag X pro 10000 Abfragen an die VAO, um ihre (veredelten) Daten für ihre Websites und Apps abzurufen.

Sagen wir also die VAO entscheidet sich heute für vollständiges Open Data: jeder darf kostenlos die Daten der VAO abrufen und unter Einhaltung der Creative Commons CC-BY-Lizenz verwenden. Das würde bedeuten, dass auch die Verkehrsverbünde die Daten kostenlos abrufen könnten, die VAO würde ihre Einnahmequelle verlieren und das wars, keine VAO mehr.

Logischerweise ist die VAO von dieser Idee also mässig begeistert.

Natürlich lässt sich dieses Problem lösen:

  • Die Politik könnte bei der VAO finanzielle Mittel für „Open Data“ bereitstellen.
  • Die Verkehrsverbünde könnten bei der VAO „Open Data“ Abfragen kaufen.
  • Man könnte das Geschäftsmodel der VAO ändern – die Datenbereitsteller zahlen nicht mehr für die Abfragen sondern für die Datenveredelung, Abrufe werden dafür für jeden kostenlos.

Es gibt sicher auch viele andere Lösungen, aber alle haben etwas gemeinsam: die VAO kann sich hier nicht allein bewegen, hier braucht es unserer Meinung nach eine klare Ansage aus der Politik oder von den Verkehrsverbünden, und dann wohl auch die entsprechenden finanziellen Mittel. Da sowohl im Rahmen der Digitalen Agenda Wien als auch im Rahmen der Digital Roadmap Austria das Thema „Offene Verkehrsdaten für ganz Österreich“ eines der am meisten befürworteten und diskutierten Themen war, wäre eine derartige klare Ansage aus der Politik mehr als überfällig.